„Durch Vielfalt und Sauberkeit unserer Lebens- und Naturräume sind wir zum Naturland Nummer Eins geworden. Ein maßgeblicher Faktor der dazu beigetragen hat ist unsere Umwelt- und Energiepolitik. Über 40.000 Beschäftigte im Bereich „Green Jobs“ leisten tagtäglich besondere Arbeit, das heißt, fast jeder 15. Job im Land ist direkt mit dem Bereich Umwelt und erneuerbare Energie verbunden. 8 von 10 Landsleuten schätzen die Umweltsituation im Land. Klar ist aber, das ist kein Zufallsprodukt, sondern Ergebnis von jahrelangem Einsatz“, sind sich VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner und Umweltsprecher Anton Kasser einig.
Musterland bei der Energiewende
„Vor 25 Jahren ist NÖ dem Klimabündnis als eine der ersten Regionen Europas beigetreten. Heute haben wir 352 Klimabündnis-Gemeinden, so viele wie keine andere Region. Diese Zahlen zeigen, dass die Gemeinden massiv auf Nachhaltigkeit setzen. Bereits vor drei Jahren hat NÖ sein ambitioniertes Energieziel erreicht: Seither werden 100 % des Strombedarfs aus erneuerbarer Energie erzeugt. Zum Vergleich: Bundesweit möchte man dieses Ziel bis 2030 erreichen – eine hochtechnologische Region wie Kalifornien erst 2045. Weiters erzeugt NÖ nahezu ein Drittel des Gesamt-Stroms Österreichs und zählt die Hälfte aller Windkraftwerke bundesweit. Erneuerbare Energie wird in NÖ nicht nur vielerorts, sondern auch auf vielfältige Weise gewonnen. NÖ zählt über 700 Windräder, knapp 600 Wasserkraftwerke, rund 34.000 Solar-Anlagen und in den letzten 35 Jahren wurden über 100 Biomasse-Anlagen zur Strom-Gewinnung und 650 zur Wärme-Erzeugung errichtet. Auch im Bereich E-Mobilität liegt NÖ im Bundesländervergleich schon jetzt an erster Stelle. Aktuell sind rund 5.500 Elektro-Autos unterwegs, wobei es alleine im letzten Jahr erstmals über 1.000 Neuzulassungen gab“, betont Ebner, dass NÖ nicht nur Vorreiter der Energiewende, sondern auch internationales Musterland ist.
Lebenswertes NÖ noch lebenswerter machen
„Die oben angeführten Zahlen zeigen einmal mehr, dass wir schon jetzt auf dem richtigen Weg sind. Unsere Landeshauptfrau hat den Weg vorgegeben: Wir wollen uns nicht ausruhen, sondern unser lebenswertes Land noch lebenswerter machen“, verweist Ebner auf den Energiefahrplan 2030, wo NÖ seine Vorreiterrolle weiterhin festigen möchte. „Auf die Fläche Niederösterreichs strahlt pro Jahr rund 200 Mal mehr Sonnenenergie ein, als wir pro Jahr insgesamt benötigen. Hier gibt es noch viel Potential, auch wenn knapp 34.000 Solar-Anlagen bereits mehr als 83.000 Haushalte mit Strom versorgen. Auch das Verbot von Ölheizungen in Neubauten, das 2019 in Kraft tritt, ist ein wesentlicher Beitrag Niederösterreichs zur Energiewende“, so Ebner.
Abfall- und Ressourcenwirtschaft wesentlich für Klimaschutz
„Für die Abfallwirtschaft stehen die Vermeidung, Sammlung, Trennung und Wiederverwendung im Vordergrund. In Summe werden in NÖ rund. 540 kg Abfall pro Person und Jahr gesammelt. Die Trennquote liegt bei über 66 % - NÖ liegt damit im Spitzenfeld denn der Bundesschnitt liegt bei 60,6 %. 62 % des NÖ Abfalls werden recycelt, seit dem Jahr 2004 wurden rund 2,3 Mio. Tonnen Rest- und Sperrmüll thermisch verwertet“, so Umweltsprecher Kasser. „Mit dem Ausbau von erneuerbarer Energie geht Umweltschutz auch durch die wertvolle Nutzung des Abfalls weiter. 70 % des achtlos weggeworfenen Mülls sind Einweg-Getränkeverpackungen. Um hier entgegenzuwirken ist daher unser Ziel: 90 % der Einwegplastikflaschen sollen ins Recycling gehen“, betont Kasser einen möglichen Lösungsweg um Plastikverschmutzung zu vermeiden. „Wir begreifen Abfall als Ressource, die wir bestmöglich vermeiden, aber bei Anfall auch bestmöglich nutzen und verwerten wollen. Eine Maßnahme zur Reduzierung der Abfallmengen bietet der Verein „Die NÖ Umweltverbände“. Oftmals landen Lebensmittel zu früh im Müll, - wenn man beim Verzehr das Mindesthaltbarkeitsdatum einhält bzw. es auch möglich ist dieses zu überschreiten, können pro Haushalt sogar bis zu 300 Euro pro Jahr erspart werden. Weiters sind „Die NÖ Umweltverbände“ seit Jahren im Kontakt mit der ARGE Biokompost, denn Plastiksackerl landen oft gemeinsam mit dem Gemüse- bzw. Obstabfall im Biomüll, wo es natürlich fehl am Platz und nicht natürlich abbaubar ist. Die Abfall- und Ressourcenwirtschaft findet nicht auf Landes- oder Bezirksebene statt, sondern in jedem Haushalt selbst. Mittlerweile sind auch 559 von 573 NÖ Gemeinden durch 25 Umweltverbände vertreten. Geschultes Personal in den Gemeinden führen Projekte und Initiativen wie den „NÖ Frühjahrsputz“ durch, hält der Präsident der NÖ Umweltverbände, Anton Kasser, fest. „Der beste Abfall ist aber jener, der erst gar nicht entsteht und die beste Energie ist jene, die man erst gar nicht verbraucht“, heben Ebner und Kasser die Bedeutung von Sparsamkeit von Ressourcen und Energie hervor.